Ursprünglich hob ich diesen Blog aus der Taufe, um von meinem Auslandsaufenthalt in Frankreich zu berichten. Seit ich wieder in Deutschland bin, habe ich dezent meine Freude am Schreiben (wieder-)entdeckt und veröffentliche hier ab und an Texte. Leider viel zu selten.
Freitag, 17. Juli 2009
Die Endlösung
Viele von uns würden gerne ihren Anteil zum Umweltschutz beitragen, wissen aber nicht wie. Oft genug wissen wir zwar wie wir das könnten, haben aber keine Lust drauf unsere Lebensqualität einzuschrenken (effektive, aber unbeliebte Maßnahmen: weniger und/oder langsamer autofahren; weniger Fleisch essen; aufhören zu existieren). Doch jetzt habe ich - über das Bildungsportal YouTube - einen kleinen Clip eines Art Öko-Messias gefunden. Seine Nachricht an uns ist in einfache Worte verpackt und wenn wir alle, mich ausgeschlossen, seine Worte befolgen, können wir einen enormen Anteil zu dem, respekive gegen das, Waldsterben beisteuern. Seine prophetische Nachricht findet ihr hier (schaut es bitte jetzt! an).
Und jetzt als Lückenfüller ein schönes Bild:
Es ist schon erstaunlich, dass diese einfachen Worte eines verkümmerten Wortschatzes ausreichen, um die Welt auf den Kopf zu stellen. Umweltschutz mal genial einfach und einfach genial. Nur so richtig widerlich (d.h. jede Skala sprengend) stelle ich mir das mit einer Sache vor: Durchfall.
Mittwoch, 8. Juli 2009
Globale Erwärmung
Das mit der globalen Erwärmung haben wir Westler schon gefickt eingeschädelt: Bei uns wird es endlich wärmer, wir können bald an die Nordsee statt ans Mittelmeer fahren und wir eröffnen uns ganz neue Jobmöglichkeiten. Gut, wir reiten andere Weltregionen in die Scheiße, aber das, sind wir mal ehrlich, war uns doch schon immer egal. Und für ein ausgetrocknetes und ausgestorbenes Afrika lässt sich bestimmt auch noch eine Verwendung zur unseren Gunsten finden. Um den Nutzen und die Chancen der globalen Erwärmung richtig zu nutzen, sollten wir uns allerdings zeitig über die Zukunftsbranchen und individuelle Arbeitsfelder Gedanken machen. Diese Gedanken habe ich mir jetzt einfach mal gemacht.
Zukunftsbranchen und -Berufe (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
- italienische Eisverkäufer
- Schwimmlehrer in Holland
- Grenzschützer (der Verteidigungswall gegen Klimaflüchtlinge aus Afrika, Asien und Holland muss schließlich bemannt sein)
- Installateur von Solar-Klimaanlagen (wenn es das nocht nicht gibt, kommt es bestimmt)
- Virenforscher (wir bekommen bestimmt ganz tolle neue Krankheiten)
- Sonnencremefabrikant (natürlich auch After-Sun-Cremes)
- Tourismus an der Nors-und Ostsee
- Meeresarchäologe in Holland
- Weinbauer
- Soldat (ihr wisst schon, wegen den kommenden Rohstoff- und Wasserkrigen)
- Fischer
- Skilehrer
- Sonnenstudiobesitzer
- Tourismus in Südeuropa
Wie beschissen ist das denn!!
Montag, 6. Juli 2009
Wie geil ist das denn!!
Aufgrund meiner differenzierten, klugen Antwort und meiner charismatischen Ausstrahlung, konnten sie gar nicht anders, als dieses (Experten-)Interview zu veröffentlichen. Den Link findet ihr hier.
Der Beitrag befindet sich relativ am Anfang, also nach ungefähr zwei Minuten. Französischkenner dürfen sich gerne mal so kaputtlachen. Den anderen muss ich zum Verständnis vorausschicken, dass die Aufnahmen, die zu Beginn des Beitrags eingeblendet werden, von einem frisch renovierten Gebäude sind, in dem ich nicht wohne.
Nettes Detail am Rande: Ich stehe barfuß und in Boxershorts auf dem Flur. Bin ich ein Profi…
Vom Regen in die Scheiße
Während ich mich mit meinem alten Wohnheim schon fast angefreundet abgefunden habe, in dem vermeintlichen Wissen, viel schlechter könne es ja nicht mehr werden, bin ich schon mit einer Portion Vorfreude in das neue bâtiment eingezogen. Zu meinem Schrecken ist es – obwohl moderner – schäbiger.
Gebäude an sich
Das Gebäude ist sehr eigenwillig isoliert: Hitze und stickige Luft kommen rein, aber nicht raus. Aufzüge gibt es nicht (wohne zum Glück nur im zweiten Stock). Wenn ich die Küche besuche, packe ich lieber meine Wanderstiefel ein.
Sanitäranlagen
Die Toiletten wurden offensichtlich aus dem naheliegenden Kindergarten oder der Grundschule ausgemustert und günstig hier eingebaut. Das macht dieses Gebäude natürlich sehr kinderfreundlich, wirken aber in einem Studentenwohnheim mit einem Kinderanteil von 0% deplatziert. Ich muss jetzt ständig aufpassen, dass ich mir beim Hinsetzen nicht das Kinn an den Knien aufschlage. Um aus der Toilette rauszukommen, muss man sich rein theoretisch in das Klo stellen, um an der Tür vorbeizukommen. Auch sind sie ständig versifft; betätigt man die Spülung, reinigt diese nicht nur das Klo an sich, sondern auch die ganze Kabine und die eigenen Schuhe. Ich gehe kaum noch mit einer Zeitung aufs Klo – so weit haben sie mich schon getrieben.
Die Duschen sind mal, salopp gesagt, für’n Arsch: Der Druck, mit dem das Wasser aus der Leitung geschossen kommt, ist so stark, dass man die Tropfen fast einzeln zählen kann. Sich selbst anspucken ist ähnlich effektiv. Das war jetzt auch nur die Beschreibung der einen Dusche, die halbwegs funktioniert. Die Anderen kann man komplett vergessen.
Die Küche ist mal wieder exzellent ausgestattet: zwei Herdplatten, eine Mikrowelle und im Kühlschrank ein halbes Fach. Die Herdplatten muss man alle zwei Minuten per Knopfdruck freischalten, ihr wisst schon, aus Sicherheitsgründen und so. Sollten sich mehr als drei Personen in der Küche aufhalten, muss man sie stapeln. Kurz gesagt: Kochen macht hier echt wahnsinnig Spaß und ist mittlerweile ein neues Hobby.
Die Hoffnung, hier nach zwei Monaten wieder rauskommen zu können, hält mich aber weiterhin am Leben und ihr braucht euch fast keine Sorgen zu machen …